Wie KI in modernen ISMS-Systemen nach ISO/IEC 27001 unterstützen kann – und warum sie den Menschen nicht ersetzen darf.
Warum ISMS-Prozesse oft mühsam und fehleranfällig sind
Wer schon einmal ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) nach ISO 27001 eingeführt hat, kennt die Herausforderungen: Die Erfassung und Bewertung von Assets, die Bestimmung des Schutzbedarfs, die Analyse von Risiken und die Dokumentation der umgesetzten Maßnahmen sind zeitaufwändig, komplex – und oft anfällig für subjektive Fehleinschätzungen.
Gerade kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die nicht über große Compliance-Abteilungen verfügen, geraten schnell an ihre Kapazitätsgrenzen.
Hier kommt Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel.
Wo KI im ISMS konkret unterstützen kann
Ein moderner, KI-gestützter Ansatz kann ISMS-Prozesse nicht nur beschleunigen, sondern qualitativ verbessern – wenn er richtig eingesetzt wird. Die Software RiskBoards geht hier einen praxisnahen Weg: KI wird eingesetzt, um zu unterstützen, nicht zu ersetzen.
1. Unterstützung bei der Asset-Erfassung und Schutzbedarfsanalyse
Bei der Erfassung von Informationswerten schlägt die KI automatisch Klassifizierungen, Schutzbedarfe und beschreibende Texte vor. Das spart Zeit – insbesondere bei sich wiederholenden Asset-Typen wie Servern, Anwendungen oder Kommunikationssystemen.
Praxisproblem: Schutzbedarfsbewertung überfordert viele Nutzer
In Projekten erleben wir immer wieder, dass Mitarbeitende nicht genau wissen, wie sie den Schutzbedarf richtig bewerten sollen. Begriffe wie Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit klingen abstrakt – insbesondere für nicht-technische Rollen. Aussagen wie:
- „Ist das jetzt hoch oder normal?“
- „Was genau zählt zur Verfügbarkeit?“
- „Was, wenn ich das falsch einschätze?“
… sind Alltag in vielen ISMS-Projekten.
Genau hier hilft KI: Nicht mit einer „finalen Bewertung“, sondern durch verständliche Vorschläge und kontextbezogene Beispiele, die Orientierung geben – und einen Lernprozess anstoßen.
Beispiel aus der Praxis:
Im folgenden Screenshot sehen Sie, wie ein Assistent den Nutzer bei der Einschätzung des Schutzbedarfs einer Telefonanlage unterstützt:

Die KI schlägt vor:
- Vertraulichkeit: Normal – weil Sprachdaten zwar sensibel sein können, aber selten besonders schützenswert sind.
- Integrität: Hoch – um Fehler und Fehlinformationen zu vermeiden.
- Verfügbarkeit: Hoch – da Kommunikation unternehmensweit täglich notwendig ist.
Die KI erklärt auch, warum sie diese Bewertung vorschlägt – das sorgt für Transparenz und unterstützt Nutzer dabei, Schutzbedarf fundierter und nachvollziehbarer zu bewerten.
2. Plausibilitätsprüfung von Abhängigkeiten
Die KI erkennt, wenn Schutzbedarfsbewertungen nicht zusammenpassen – zum Beispiel wenn eine Webanwendung als „hoch“ eingestuft ist, aber von einer Datenbank mit geringem Schutzbedarf abhängt. Solche Hinweise helfen dabei, Fehler frühzeitig zu erkennen und strukturiert gegenzusteuern.
3. Automatisierte Generierung von Beschreibungen und Maßnahmen
Auch die textuelle Beschreibung eines Informationswerts kann durch die KI vorstrukturiert werden. Statt leerer Freitextfelder erhalten die Anwender vorformulierte, auf den Kontext bezogene Inhalte, die bei Bedarf angepasst werden können. Das erhöht die Konsistenz und spart Zeit – besonders bei der Vorbereitung auf interne oder externe Audits.
Warum KI nicht blind vertraut werden darf
So hilfreich KI ist – eines darf nicht vergessen werden: Sie liefert nur Vorschläge, keine Entscheidungen.
Ein häufiger Fehler wäre es, KI-Empfehlungen ungeprüft zu übernehmen:
- Schutzbedarfe könnten falsch bewertet werden
- Risiken blieben unerkannt
- Maßnahmen wären zu schwach – oder überdimensioniert
Deshalb ist es entscheidend, dass die Verantwortung immer beim Menschen bleibt. In RiskBoards ist der KI-Assistent daher bewusst als unterstützendes Werkzeug konzipiert – mit transparenter, nachvollziehbarer Funktion.
KI im ISMS und der PDCA-Zyklus
Die ISO 27001 basiert auf dem sogenannten PDCA-Zyklus (Plan – Do – Check – Act). KI kann in allen Phasen unterstützend wirken:
Phase | Mögliche KI-Unterstützung |
---|---|
Plan | Asset-Erfassung, Schutzbedarfsbewertung, Risikoidentifikation |
Do | Maßnahmenvorschläge, Beschreibungstexte, Dokumentation |
Check | Abweichungsanalysen, Risikoplausibilität |
Act | Vorschläge für Verbesserungen, Lessons Learned |
So unterstützt KI nicht nur beim Aufbau, sondern auch bei der kontinuierlichen Verbesserung eines ISMS.
Fazit: KI im ISMS ist sinnvoll – wenn der Mensch entscheidet
Der Einsatz von KI in einem ISMS ist kein Ersatz für Fachwissen und Verantwortung – aber ein starker Hebel zur Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung.
KI-gestützte Assistenten helfen, Schutzbedarfe besser zu verstehen, Bewertungen nachvollziehbar zu machen und Risiken systematisch zu adressieren. Doch ohne menschliche Bewertung, Erfahrung und Kontrolle bleibt jede Automatisierung unvollständig.
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